Wir hatten wie immer einen großen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen. Larissa saß dreimal in der Spitze, dann habe ich sie kurz ins Gäste-WC eingesperrt. Sie wusste danach, dass „nein“ tatsächlich „nein“ bedeutet.
Beim Schmücken waren beide Kätzchen dabei, sie holten sich eine kleine rote Kugel und spielten damit. Senta zerbiss einige kleine Kugeln. Aber sie holten nichts vom geschmückten Baum.
Senta guckte gespannt zu, als ich den Baum schmückte. Der Plätzchenteller war hinterher leer … Und dann hat sie ein Päckchen ausgepackt – dabei war es gar nicht für sie. Aber es roch wohl lecker.
Nach dem Essen half ich Hans Christian aufs Sofa, jetzt kam der schönste Teil vom Heiligabend. Im Nu saß Senta neben ihm, und schließlich setzte ich mich auch noch daneben. Die Kätzchen schliefen inzwischen im Gäste-WC (das ist ihr Domizil, seit sie bei uns sind).
Die Kerzen brannten wunderschön und ich spielte die alte Schallplatte aus meiner Kinderzeit. „Stille Nacht“, „Ihr Kinderlein kommet“, „Oh du fröhliche“ erklang – wie jedes Jahr. Dann hörten wir eine moderne Weihnachts-CD und genossen die Ruhe und Stille.
Als ich die vielen Päckchen auspackte – auch für Hans Christian – freute sich Senta über ds schöne bunte Papier, das bald den gesamten Fußboden bedeckte.
Als dann die Kerzen abgebrannt waren, durften auch Larissa und Laura dazu kommen. Sie hatten auch schöne Geschenke bekommen, mit denen sie gleich spielten.
Unsere bunten Teller entdeckten sie erst am ersten Weihnachtstag. Wie herrlich konnte man mit den Schokoladenkügelchen Ball spielen! Senta entwickelte eine große Geschicklichkeit, Schokolade und Marzipan auszuwickeln. Einiges hat sie auch mit dem Staniolpapier gefressen, wie die Häufchen im Garten später zeigten.
Auch den Kätzchen hat es geschmeckt, nur einmal war ihnen übel geworden, nachdem sie Hans Christians Geburtstagsblumen abgeleckt hatten. Jetzt wissen sie, was sie besser lassen.
Den Glücksklee aber, der seit zwei Tagen auf dem Tisch steht, den mögen sie ganz besonders. Larissa – die Dreifarbige – ist ja schließlich auch ein Glückskätzchen!
Gestern stand der Baum bedenklich schief, als ich nach Hause kam. Die Kätzchen spielten mit zwei Kugeln, die sie wohl aus dem Baum „gepflückt“ hatten. Da waren sie also doch drin gewesen, als ich nicht da war.
Ich wollte den Baum gerade rücken und merkte, dass er ganz lose im Ständer stand. Nun ist wieder alles in Ordnung und der Baum kann noch ein wenig stehen bleiben.