Vor 17 Monaten schrieb ich den Blog „Die Magie der 1000 Tage“. Heute nun schreibe ich nicht deshalb, weil es fast genau Halbzeit in diesen 1000 Tagen ist. Nein, heute ist ein ganz besonderer Tag für mich: Vor 10 Jahren, am 22. April 2005, wurde ich von der Faklutät Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften der Universität der Künste in Berlin zum Doktor der Philosophie promoviert. Zur öffentlichen Disputation waren auch meine besten Freunde gekommen – mein Mann war stolz und glücklich.
Heute denke ich daran, wo ich vor 10 Jahren stand, was seitdem alles geschehen ist, wo ich heute stehe und wo ich in 10 Jahren sein möchte.
Eine junge Freundin, die vor 10 Jahren in Berlin dabei war, schrieb mir heute:
„Wer hätte damals gedacht, dass Du nun Deine Dissertation in einem eigenen erfolgreichen Verlag auf Fehmarn veröffentlichen kannst! Aber so ist nun mal das Leben, wir wissen – zum Glück – nie genau, was uns erwartet und wo die Reise hingeht. In den letzten zehn Jahren hat sich bei Dir und bei uns viel verändert, viel Schönes, einiges Trauriges, viel Spannendes und viel Überraschendes.
Wir gratulieren zu Deinem Jubiläum und sind gespannt, was die nächsten zehn Jahre für uns bereit halten!“
2005 lebten wir seit gut einem Jahr in Bamberg – es war ein großer Umzug vom Niederrhein gewesen, wo ich fast 50 Jahre gewohnt hatte. Damals wollten wir uns zwischen Bamberg und Fehmarn entscheiden. Gut 6 Jahre später, im Herbst 2010, zogen wir dann nach Fehmarn. Dort wollte ich schon hin, als ich Ende der 1970er Jahre die ersten Male auf der Insel war. Mein Wunsch hat sich nun erfüllt, ich bin hier glücklich, und ich möchte auch in 10 Jahren noch hier wohnen. Ich möchte hier niemals mehr weg.
Meine Dissertation hatte ich ursprünglich schreiben wollen, um vom Gymnasium an eine Hochschule zu wechseln und dort angehende junge Lehrer auszubilden. Das Leben zeigte mir einen anderen Weg, 2003 verließ ich den Schuldienst. Aber meine Dissertation habe ich trotzdem fertig gestellt – daran ist mein verehrter Doktorvater, Herr Professor Dr. Rainer Winkel, nicht ganz unschuldig. Ich wollte unbedingt, dass die (pädagogische) Welt erfährt, was ich zu sagen hatte. Ich wollte den Musikunterricht in den Schulen ein wenig besser machen. Mein Mann Hans Christian hat mich bei diesem Vorhaben immer sehr begeistert und nach besten Kräften unterstützt.
Aus dem Vorwort meiner Dissertation:
Meinem lieben Hans Christian gebührt ein ganz besonderer Dank, da er mich auch in krisenhaften Phasen immer wieder bestärkt und ermutigt hat, die Arbeit fortzusetzen, mit mir lebhaft und leidenschaftlich über die Thematik diskutiert hat, während des Schreibens viele Stunden auf mich verzichten musste und mir in der Schlussphase als kritischer Korrektor hilfreich zur Seite stand. Er reiste mit mir, einem Koffer voller Bücher und einem Laptop an alle diejenigen Orte, an denen diese Arbeit entstanden ist: Auf der Ostseeinsel Fehmarn begünstigte die Weite des Meeres und des Himmels kreative Ideen und intensive Arbeit, in Armentarola und Seefeld inspirierten mich die gewaltigen Gebirgslandschaften, an der Atlantikküste im Finistère schien eine neue Welt nahe zu sein, am Strand von Mesnil Val diskutierten wir über die Fachlichkeit des Musikunterrichts. Und dann zogen wir um von Dinslaken nach Bamberg, wo ein anregendes geistiges und kulturelles Klima den Abschluss der Arbeit erleichterte.
Meine Dissertation wurde mein erstes Buch, 500 Seiten stark, und ich bin stolz darauf, dass es auch nach 10 Jahren immer noch im Gebrauch ist, auch in der Lehrerausbildung. Die Neuausgabe ist inzwischen in meinem eigenen Verlag erschienen.
Mein zweites Buch, in dem ich die Inhalte meiner Dissertation für die Schulpraxis aufbereitet habe, erscheint in Kürze als Neuauflage in meinem Verlag. Ich möchte noch mindestens ein musikpädagogisches Buch schreiben, eine Art Vermächtnis an die Musikpädagogik. Denn das war der ursprüngliche Grund, 2011 meinen Verlag zu gründen.
Die erste Ausgabe meiner Dissertation ist am 5. September 2005 erschienen. Die Erstellung der Druckvorlage und die Auswahl des Verlages gaben erste Anstöße für meinen eigenen Verlag. Ich liebe es, Bücher selber zu gestalten und möchte auch noch einige andere meiner älteren Bücher in meinem Verlag herausbringen.
Zum Thema Musik kam schon bald die Lebenskunst hinzu – ich denke, dass ich im nächsten Jahrzehnt noch einiges dazu schreiben werde: zunächst ein Buch über Trauerbewältigung, dann eines über Gesundheit, dann wieder eines zum glücklichen Älterwerden und eins über Hundefreundinnen. Das Thema Schreiben & Veröffentlichen entstand durch mein Buch-Coaching, auch dazu werde ich noch weitere Bücher schreiben. Geplant sind zunächst Bücher über Computerprogramme Word und InDesign für Autoren und Self-Publisher.
Bei allem spielt natürlich meine geliebte Insel Fehmarn eine große Rolle, nicht nur in dem jährlichen Fotokalender, den ich in den nächsten 10 Jahren fortführen werde.
Mein Mann Hans Christian erlebt leider dieses Jubiläum nicht mehr mit mir. Er war immer stolz, dass der Name FORSBACH bekannter wurde. Und so soll auch mein Verlag, die EDITION FORSBACH, im nächsten Jahrzehnt unter diesem Namen fortgeführt werden.
Ich wünsche mir, dass ich in 10 Jahren, also im Jahre 2025, eine jüngere Persönlichkeit gefunden habe, die den Verlag mit mir zusammen führt.
Irgendwann in den letzten Jahren, als ich mich mit Louise Hay beschäftigt und dabei entdeckt habe, dass sie auch erst mit 58 Jahren ihren Verlag gegründet hat und nun mittlerweile 30 Jahre lang führt, hat sich meine Perspektive auf die Zukunft verändert: Wollte ich zunächst nur bis zum „eigentlichen“ Rentenalter von 65 neue Bücher produzieren und danach nur noch die Einnahmen kassieren, so öffnete ich meine Perspektive auf mindestens 25 weitere Jahre – klar, dass ich dann nach und nach immer mehr Kooperationspartner brauche. Louise Hay macht es mir vor: Verlagsleiter, Geschäftsführer, Lektoren, aber auch Co-Autoren für weitere schöne Bücher – ich glaube, dass mir die Ideen in den nächsten 10 Jahren nicht ausgehen werden.
Beeindruckt hat mich heute der Kommentar einer Facebook-Freundin:
Respekt für diese Leistung, liebe Frau Forsbach … Bewundernswert, wie Sie das Leben meistern, nach diesem sichtbaren Schicksalsschlag … Äußerlich kein Tag älter geworden, und Ihrem Typ treu geblieben … Sehr BEMERKENSWERT …; Viel Glück und Erfolg für die nächsten 10 Jahre!!!!!
Ich vergleiche die Fotos von vor zehn Jahren mit denen von heute – und freue mich. Auch wenn ich zwischendurch während der schweren Krankheit meines Mannes schon mal älter ausgesehen habe, habe ich mich nie älter gefühlt: konnte ich doch viel Kraft und Lebensenergie gewinnen, auch durch unsere große Liebe, die uns über den Tod hinaus verbindet.
Die konsequente Ausprägung des Optimismus als Lebenseinstellung und die positiven Gedanken scheinen eine Art „Jungbrunnen“ zu sein. Natürlich muss auch ich für mich und mein Wohlbefinden sorgen – das werde ich in den nächsten 10 Jahren sicher noch intensiver tun als heute.
Und da gibt es noch einen „Jungbrunnen“ neben der herrlichen Landschaft hier auf Fehmarn, der Nähe des Meeres und meinem schönen Garten: das ist meine Berner Sennenhündin und treue Seelengefährtin Senta. Ich hoffe, dass sie in 10 Jahren noch lebt – aber mein nächstes Ziel liegt in naher Zukunft: Im September dieses Jahres ist es 10 Jahre her, dass ich meine Dissertation als mein erstes Buch in Armentarola, meinem Traumort in den Dolomiten, erhalten habe. Damals haben die Menschen dort mit mir und meinem Mann gefeiert – und in diesem Jahr möchte ich im September wieder dort sein, möglichst gemeinsam mit meiner Senta.
Und wenn wir das geschafft haben (zur Zeit traut sie sich noch nicht ganz ins Auto), möchte ich jedes Jahr mit ihr dorthin reisen – Armentarola ist für mich ein ähnlich paradisischer Ort wie Fehmarn.
Für mich, für Senta und für die geplanten Reisen brauche ich Zeit und Muße, auch für das Schreiben meiner eigenen Bücher. Und deshalb wünsche ich mir für meinen Verlag, dass er sich so gut wie in den letzten Jahren weiter entwickelt. Es sollen jedes Jahr höchstens 10-15 neue Bücher anderer Autoren hinzukommen. Dazu wünsche ich mir Autoren, die der Welt etwas Besonderes mitzuteilen haben: Wie man mit positiven Gedanken ein glückliches und erfülltes, positives und gelingendes Leben führen kann.
Zum Schluss möchte ich allen Menschen danken, die mich auf meinem bisherigen Weg begleitet haben: vor allem meiner Mutter, die mich unterstützt und ermutigt hat, zu promovieren, aber leider den Abschluss nicht mehr miterleben konnte. Dann natürlich meinem lieben Mann Hans Christian und meinem verehrten Doktorvater Professor Dr. Rainer Winkel, der es sich nicht nehmen ließ, am heutigen Tag mit mir zu telefonieren. Weiter danke ich allen Freunden und Wegbegleitern, auch denen auf Facebook, die den heutigen Tag für mich zu einem wirklichen Festtag haben werden lassen.