IMG_0817Wirklich – ich kann mich nicht mehr erinnern, mit welchen Gefühlen ich in das Jahr 2015 gestartet bin. Ich erinnere mich nur an den Silvestertag 2014, als nach 8 Tagen das Telefon wieder ging, ich am Nachmittag Besuch von einer neuen Lektorin bekam, um 21 Uhr den Anruf einer neuen Autorin, bis kurz vor Mitternacht mit einer anderen Autorin über den Sinn einer gemeinsamen Besprechung mit der Lektorin gechattet hatte, um Mitternacht eigentlich ziemlich unglücklich war, das neue Jahr mit einer Diskrepanz begonnen, am zweiten Tag eine mehrstündige, letztlich erfolglose Besprechung mit Lektorin und Autorin durchgeführt hatte, ein paar Tage später das intensive Gefühl hatte, ohne ein professionelles Coaching all das nicht mehr bewältigen zu können. Es gab Buchpläne, aufgrund deren ich eine Lektorenstelle ausgeschrieben, drei Kandidaten probeweise eingestellt sowie einen Vertrag mit einer großen Verlagsauslieferung abgeschlossen hatte. Denn ich hatte das Gefühl, die anstehenden Veröffentlichungen nicht mehr mit den bisherigen Mitteln und Mitarbeitern bewältigen zu können. Und manches davon stellte sich später als Fehlentscheidung unter dem Druck der aktuellen Situation heraus.

Wie meine persönliche Lage am Neujahrstag 2015 war, weiß ich nur noch ungefähr: mein Mann war noch kein Jahr tot, ich war noch voller Trauer, hatte Silvester letztlich alleine verbracht, wurde am Neujahrstag vom Anruf einer mitfühlenden Bekannten geweckt und rief daraufhin eine alleinstehende Bekannte an, weil ich mir erwiesene Wohltaten immer gerne weitergab, telefonierte einige Stunden mit anderen Bekannten, bis ich am Abend ermattet ins Bett fiel – ohne zu mir selber gekommen zu sein. Beim obligatorischen „Traumschiff“ war ich sicherlich eingeschlafen, wie auch heute – nur dass ich am Neujahrstag 2016 den deutlichen Impuls verspürte, noch einen Rückblick auf mein Jahr 2015 zu verfassen, nachdem ich den heutigen Tag ganz nach meinen Wünschen verbracht hatte. Und ich habe heute das Gefühl, zu mir selber gefunden zu haben, seit einigen Monaten wieder glücklich leben zu können.

Anfang Januar sprach ich mit einem Coach über ein Buchprojekt. Am nächsten Tag schrieb ich ihm: „Mein Leben hat sich ja im Laufe des vergangenen Jahres stark verändert, dazu ist mein Verlag, den ich Anfang 2011 gegründet habe, in einer aufregenden Entwicklungsphase. Auch wenn ich schon 62 bin, denke ich, dass ich mit Ihrer Unterstützung und Inspiration noch viel mehr erreichen kann – denn ich liebe den Erfolg!“ Ich lernte, die „Glücksformel“ für mein Leben anzuwenden: „Tue immer mehr von dem, was Dir gut tut. Tue immer weniger von dem, was Dir nicht gut tut.“ Mir ging es darum, wie ich mein Leben mit meinem Verlag (und meinem Hund) so schön gestalte, dass ich möglichst viel Spaß an allem habe: An der Arbeit, den Autoren und Lektoren, den Büchern, meinem eigenen Schreiben – und dem sonstigen Leben.

In den nächsten Monaten folgten Niederlagen und Höhepunkte in meinem Leben als Verlegerin: Schöne Erfolge mit einigen Büchern, finanzielle Misserfolge, das Gefühl, ausgenutzt worden zu sein, ein Buchprojekt, das mich emotional sehr viel Kraft kostete, Vertragsauflösungen, die für mich oft einen Tiefpunkt bedeuteten – und schließlich das Gefühl, eigentlich nie die eigenen Wünsche und Bedürfnisse erfüllen zu können, weder in Bezug auf Buchprojekte noch in Bezug auf das private Leben.

Nur ganz wenige Wegbegleiter waren immer für mich da: Meine „Hundefreundin“ mit ihrer Jenny begleitete mich auf vielen Spaziergängen und nahm meine Senta bei sich auf, als ich ab Ende April mehrfach nach Bamberg zu meinem früheren Zahnarzt fuhr und im September in der Uniklinik war. Mein ältester Freund half mir in vielen juristischen Fragen, meine erst 2013 gefundene Familie aus Hamburg machte sogar Urlaub in Neujellingsdorf und war eigentlich immer für mich da. Und meine Berner Sennenhündin Senta wurde zu meiner geliebten Seelengefährtin – sie half mir in den Tagen der Trauer und machte mir insgesamt viel Freude, allerdings zeigte sie mir auch, dass sich das Leben nicht so schnell weiter entwickelte, wie ich es mir oft wünschte. Ich hatte Geduld zu lernen.

Ich trennte mich im vergangenen Jahr von einigen Menschen. Es gab heftige Erschütterungen, krisenhafte Zeiten und viele schlaflose Nächte. Ich lernte, mich für bestimmte Wege zu entscheiden, auch wenn es nicht immer besonders angenehm war. Heute, am Neujahrstag 2016, spüre ich viele Veränderungen, die ich nie durchlebt hätte, wenn ich nicht so viele positive und negative Erfahrungen gemacht hätte. Gewiss hätte ich mir einige Erlebnisse ersparen können, aber erst durch die Schwierigkeiten, die ich überwunden habe, bin ich zu dem Menschen geworden, der ich heute bin.

Insofern bin ich allen Menschen dankbar, denen ich im letzten Jahr begegnet bin – egal ob es beglückende und erfüllende Erfahrungen waren oder Konflikte, die letztlich zur Trennung geführt haben.

Ich habe gelernt, dass die schlimmste Enttäuschung über einen Menschen niemals so schlimm ist, dass ich nicht mehr an mich selber glauben kann. Finanzielle Einbußen, die aufgrund falscher Einschätzung von Menschen und Situationen entstanden sind, beeinträchtigen mein Leben kaum, denn sie stellen für mich eine Herausforderung dar, es nunmehr besser zu machen. Und so kann mich ein finanzieller Rückschlag nicht mehr erschüttern – habe ich doch die Gewissheit, aus jeder Situation wieder herauszufinden und meinen Zielen näherzukommen.

„Wenn sich eine Tür schließt, so öffnet sich eine andere“, diese Erfahrung habe ich mehrfach im vergangenen Jahr gemacht. Nicht nur in Bezug auf Mitarbeiter in meinem Verlag, sogar im ganz persönlichen Bereich von Familie und Freunden habe ich das erlebt: Ich habe nach ca. 60 Jahren eine Cousine wiedergefunden, die wie eine Schwester für mich ist. „Du bist ein Glücksfall für mich“, sagte sie mir erst kürzlich. Was kann es Schöneres geben, als ein „Glücksfall“ für einen anderen Menschen zu sein. Ich habe neue Freunde gefunden, die mich unterstützen und begleiten – das ist etwas, was ich in den letzten Jahren selten erlebt habe. Zwar war die Liebe zu meinem verstorbenen Mann groß gewesen, doch ich hatte in den letzten Jahren die ganze Verantwortung für ihn und unser Leben übernommen.

Seit Ende 2008 hatte ich Schweres zu tragen und war stark geworden – nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Und so habe ich seit September 2014 insgesamt ca. 20 Kilo abgenommen, ohne Diät und bei einem Leben mit Genuss. Ich fühle heute eine große Leichtigkeit, in Bezug auf mein Gewicht und mein Leben. Ende 2015 bekam ich die Anregung, noch einmal Klavierunterricht zu nehmen. Schon seit einigen Monaten hatte die Musik wieder einen großen Stellenwert in meinem Leben bekommen – daraus hat sich eine ganz neue, ungewohnte Lebensqualität entwickelt. Ich laufe täglich mit Senta, meiner Berner Sennenhündin, meist 8-10 km, fast jeden Tag zum Meer, und diese täglichen Impressionen von Sonnenuntergängen, frischer Luft und dem Blick aufs Meer wirken sich positiv auf meine Gesundheit aus.

Im Sommer fuhr ich das erste Mal in die Berge, nach Seefeld/Tirol, wo ich auch über Weihnachten einige Tage verbracht habe. Mehrfach war ich in Bamberg, wo ich früher einige Jahre gewohnt habe und nun noch meinen damaligen Zahnarzt besuche. Die Behandlung wäre längst abgeschlossen, wenn ich nicht im September gestürzt wäre und mir einen vierfachen Unterkieferbruch zugezogen hätte. Die damit verbundenen 12 Tage in der Uniklinik hatten die Konsequenz, dass ich mir meiner positiven Einstellung und meines unbedingten Willens zum Gesundwerden bewusst wurde. Ich lief auf dem Klinikgelände jeden Tag ca. 8 km und war – trotz heftiger Blutergüsse im Gesicht – kurz nach der Entlassung in der Lage, zu einem Konzertbesuch nach Berlin zu fahren.

Außerdem machte ich die Erfahrung, dass Senta ein paar Tage alleine zu Hause bleiben konnte, versorgt vom Tierservice, und ich fortan auch mal kleinere Reisen planen konnte. So fuhr ich im November nach Düsseldorf, um Sonja Volk, eine Autorin meines Verlages bei ihrer Vorstellung ihres Buches Gedankenpower in einer großen Buchhandlung zu erleben. Danach konnte ich meine Freunde in meinem ehemaligen Wohnort am Niederrhein besuchen – erstmals nach mehr als vier Jahren. Nach der Rückkehr plante ich dann meinen Weihnachtsurlaub in Seefeld.

Mehr und mehr lernte ich auch, mich von Menschen zu verabschieden, die mir nicht gut taten. Ich lasse mich von niemandem mehr unterkriegen und bin nicht mehr bereit, etwas für Menschen zu tun, die das nicht würdigen. Einige Male habe ich die Zusammenarbeit aufgekündigt, ohne Angst vor den Konsequenzen. Ich kann gut loslassen, es bereitet mir keinen Schmerz mehr, denn die entstandenen Spuren sind jedes Mal Wege in eine bessere Zukunft. Mein unerschütterlicher Optimismus, mein positives Denken, meine grundsätzliche Überzeugung vom Guten im Menschen und mein Vertrauen in jeden Menschen, mit dem ich zu tun habe, helfen mir dabei. Und so habe ich im vergangenen Jahr trotz einiger Rückschläge auch große Erfolge erlebt.

Mein Autorenseminar auf Fehmarn war ein solcher Erfolg, dem in diesem Jahr mehrere weitere Seminare folgen werden. Ich erlebe einen stetigen Zuwachs an Bekanntheit in den sozialen Netzwerken, viele schöne Kontakte sind entstanden, viele Buchprojekte geplant worden. Und so finden auch meine eigenen Texte mehr und mehr Anklang bei immer mehr Menschen. Darüber bin ich besonders glücklich, war es doch von Anfang an mein Ziel, durch meinen eigenen Verlag positive Gedanken für ein positives Leben zu verbreiten. Ich möchte Menschen und (angehende) Autoren anregen und inspirieren zu einem guten Leben und guten Büchern. Mein Buch „Der Traum vom eigenen Buch“ hat sich zu einem heimlichen Bestseller meines Verlages entwickelt und bringt mir auch im Buch-Coaching-Bereich immer wieder neue Kunden.

Und schließlich entwickelt sich mein ursprünglich geplanter Schwerpunkt „Musik“ in meinem Verlag: Nachdem ich zu Weihnachten 2014 meine Dissertation neu publiziert hatte, kam im Herbst 2015 mein erstes Fachbuch neu heraus, und im nächsten Jahr sind gleich mehrere Veröffentlichungen im Musikbereich geplant. Ich habe meine Websites neu gestaltet und von einem professionellen Webmaster einrichten lassen. Seit Februar werden die Bücher von einer Verlagsauslieferung verschickt, die alle Bestellungen abwickelt. So bin ich weitgehend vom Paketepacken und Schreiben von Rechnungen befreit. Ich arbeite mit mehreren großen Druckereien zusammen und lasse zunehmend größere Auflagen unserer Bücher herstellen. Diese Investitionen werden sich hoffentlich in 2016 auszahlen.

In diesen Tagen ziehe ich mit fast 5000 Büchern meines Verlages um zu einer neuen, kleineren Verlagsauslieferung – ich habe mich dafür entschieden, um für die Zukunft bessere Möglichkeiten zu haben, auch wenn es dadurch im Vorweihnachtsgeschäft einige Einbußen gegeben hat. Aber ich habe gelernt, dass finanzielle Einbußen durchaus positive Nebenwirkungen haben können. In der neuen Verlagsauslieferung erfahre ich bereits jetzt eine individuelle Betreuung durch den Chef und die Mitarbeiter. Ich habe gelernt, mich zu entscheiden, für oder gegen Dinge und Menschen, auch wenn es unangenehm ist. Und so sehe ich voller Zuversicht dem fünfjährigen Verlagsjubiläum am 11. Februar 2016 entgegen.

In den letzten Tagen des alten Jahres habe ich mir darüber Gedanken gemacht, worauf es in meinem Leben wirklich ankommt, was ich noch erreichen möchte, was und wer mir wirklich wichtig ist, was und wer nicht mehr zu mir gehört. Dieser letzte Punkt war am schwierigsten für mich, erfordert er doch einige Konsequenzen. Die Überlegung aber, was für mich wirklich Sinn ergibt, klärt vieles, was ansteht. Mir geht es darum, meinen Verlag weiter zu entwickeln und positive Gedanken für ein positives Leben zu verbreiten. Ich möchte Menschen helfen, besser zu leben, auch durch mein Vorbild.

Meine Wünsche für 2016 im persönlichen Bereich sind: Gesund und fit zu bleiben, Musik zu machen und zu hören, richtig gut Klavier spielen zu lernen, Zeit für mich und für mein Leben zu haben, meine eigenen Bücher endlich schreiben zu können, Urlaub zu machen an den für mich schönsten Orten der Welt, die Beziehungen zu den Menschen zu pflegen, die mir am nächsten sind. Ich halte es mit Louise Hay, die gesagt hat:

„Das Leben ist ganz einfach.
Was ich gebe, kommt zu mir zurück.
Heute entscheide ich mich dafür, Liebe zu geben.“

Nun ist das neue Jahr inzwischen schon mehr als 24 Stunden alt – es war mir ein Bedürfnis, meinen ganz persönlichen Jahresrückblick aufzuschreiben. Vor allem aber auch, meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, den Menschen gegenüber, die mich im vergangenen Jahr 2015 begleitet, ermutigt und immer wieder zum Weitermachen motiviert haben, denn Aufgeben war niemals eine Option für mich.

Ich bedanke mich bei Ihnen, den Lesern meines Blogs für Ihr treues Folgen und Ihre zahlreichen Kommentare und Mails. Ich freue mich, wenn Sie auch im Jahr 2016 weiter dabei sind.

Für das neue Jahr 2016 wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute, vor allem Glück und Gesundheit.

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