Heute morgen las ich den Post einer Facebook-Freundin zum Thema Pfingsten. Sie zitierte ihren Pfarrer:
Es gibt im Menschen eine unauslöschliche Sehnsucht nach Zusammenschau, nach ordnendem Horizont, nach einem „Geist des Ganzen“. Der große Theologe Henry Newman hat einmal gesagt: „Der Mensch erkennt die Wahrheit in einer Wolke konvergierender Wahrscheinlichkeiten“.
Das veranlasste mich, über den Sinn und die Bedeutung des Pfingstfestes nachzudenken. Es ist immerhin der drittgrößte Feiertag der Christen und gilt als „Fest des Heiligen Geists“. Pfingsten fällt auf den 50. Tag nach Ostermontag. Der Begriff geht laut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EDK) auf das griechische Wort „pentekoste“ zurück, was so viel heißt wie „der fünzigste“.
Nun war meine Neugier geweckt, denn seit Ostern hat es eine große Veränderung in meinem Leben gegeben. „Was bedeutet mir persönlich in diesem Jahr Pfingsten?“, fragte ich mich. Offenbar geht eine Lebensphase vorüber. Eine Bekannte von mir ist Expertin für Numerologie und prophezeite mir neulich schon, dass ein weiterer Neubeginn bevorsteht mit meinem 64. Geburtstag in den nächsten Tagen. Bereits vor zwei Wochen spürte ich deutlich, dass sich wieder Neues entwickelt in meinem Leben.
Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche, es wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. Oft werden Pfingstsymbole wie Tauben, Rosen und Feuer verwendet.
Nach der Wiederauferstehung Christi zu Ostern empfingen seine Jünger laut der Bibel 50 Tage später den Heiligen Geist. Die Jünger sollten das Evangelium mit großer Begeisterung verbreiten, also „Feuer und Flamme“ für ihre Aufgabe sein.
Eines der bekanntesten Pfingstsymbole aber ist die Taube. Eine weiße Taube hat in vielen Kulturen die gleiche Bedeutung: Sie symbolisiert Reinheit und Frieden. Daneben steht sie seit Menschengedenken für Hoffnung und Neuanfang.
Rosen sind häufig Symbole für Reichtum und Heilung, als Pfingstsymbole spielen sie eine tragende Rolle. Einer Legende nach weinte eine Frau über die Kreuzigung Jesu in ihrem Garten, bis sie bemerkte, dass die Rosen plötzlich keine Dornen mehr besaßen. Ihre Tränen versiegten und sie rief: „Gott hat die Dornen fortgenommen, das Leid hat sich in Freude verwandelt.“
Was aber bedeutet dies alles für uns, die wir uns zwar über die zwei Feiertage freuen, aber vielleicht noch nie Gedanken über die Bedeutung des Pfingstfestes gemacht haben?
Es ist eine Bestätigung für den Optimismus, mit dem viele von uns leben. Es gibt offenbar etwas, das über uns und dem Chaos unseres Lebens schwebt, nennen wir es den Heiligen Geist oder anders. Es hilft uns, in einer verwirrenden chaotischen Welt unseren Weg zu finden, mit Hoffnung und Zuversicht voller Begeisterung in die Zukunft zu schreiten.
Mit diesen Gedanken ging ich heute – nach einem heftigen Regenschauer – mit Senta, meiner Berner Sennenhündin, zum Meer. Es war eine eigentümliche Stimmung: die Sonne strahlte zwischen dunklen Wolken, die Rapsfelder glühten im satten Gelb, das Meer leuchtete silbern im Licht der Sonnenstrahlen, die Wolken bildeten geheimnisvolle Formationen.
Im Garten beginnt alles zu blühen – die Zeichen stehen eindeutig auf Neubeginn. Alle drei Apfelbäumchen, die ich vor drei Jahren gepflanzt habe, stehen in voller Blüte. Beim Pflaumenbäumchen war es bereits letzte Woche soweit. Die Büsche beginnen zu leuchten, überall blüht und grünt es.
Aber auch tief in mir wird es ruhig, denn 50 Tage sind vorbei seit bewegenden Erlebnissen zu Ostern. Das Leben hat mir gezeigt, dass es immer einen Weg gibt aus Chaos, Unfrieden und Enttäuschung. Ich bin erfüllt von Liebe, Kraft und Freude, ich spüre den Frieden in mir und um mich herum, und in mir brennt das Feuer des Neubeginns.
Dieser Abend neigt sich dem Ende zu, nun folgt eine besinnliche Stunde mit Musik von Chopin, einem Glas Rotwein und Senta auf dem Sofa.
Morgen früh werde ich den Pfingstgottesdienst im Nachbardorf besuchen, ein kleines Mädchen aus unserem Dorf wird getauft. Was für ein schönes Symbol für Hoffnung und Neuanfang nach Zeiten des Chaos und der Veränderung.
Ich bin gespannt, ob die Rose bereits Knospen hat, die zu Ostern 2014 vor der Kirche gepflanzt worden ist. Wir werden uns an den Blüten erfreuen und keine Dornen mehr spüren.
Ich schaue voller Mut und Zuversicht in die Zukunft und freue mich auf alles, was noch kommen wird.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen Lesern meines Blogs ein frohes Pfingstfest!
Herzliche Grüße von der Sonneninsel Fehmarn
Ihre Beate Forsbach