Ich wünsche allen Freunden, Bekannten und Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest und eine besinnliche Weihnachtszeit!
Und hierbei verwende ich ganz bewusst nicht die übliche Formulierung “im Kreise deiner Liebsten” oder “mit deiner lieben Familie”, sondern ich schreibe auch diesmal ganz besonders für all jene, die heute ganz allein, traurig und mutlos sind. Die anderen lesen es vielleicht sowieso nicht am heutigen Tag.
Einige Bekannte von mir verbringen heute das allererste Weihnachtsfest ohne ihren geliebten Partner, ihren geliebten Vater oder ihre geliebte Mutter, eine ehemalige Nachbarin trauert um ihren verstorbenen Sohn – sie alle sind heute ganz besonders traurig. Aber glaubt mir, es ist so wichtig, dass Ihr Weihnachten feiert mit Eurem verstorbenen Angehörigen im Herzen – auch wenn er physisch nicht mehr anwesend ist, wird doch die Erinnerung an ihn immer lebendig bleiben.
Ich erlebe solche Weihnachtsfeste nun schon zu fünften Male, nachdem mein Mann Hans Christian im Februar 2014 verstorben ist. Die ersten Male war es nicht so “besonders prickelnd”, ja, ich fuhr sogar einmal weit weg in die Berge, nach Seefeld in Tirol. Aber da fehlte mir Senta, mein Zuhause, unsere schöne alte Krippe und all die Weihnachtsbräuche, die mich mit Hans Christian verbunden hatten. Letztes Jahr hatte ich mich dann entschieden, nicht in Armentarola, sondern zu Hause auf Fehmarn ganz alleine mit Senta Weihnachten zu feiern, nachdem wir einige Tage dort in unserem zweiten Zuhause gewesen waren. Und das war sehr schön.
Auch dieses Mal freue ich mich wieder auf Weihnachten und bin glücklich, es mit Senta verbringen zu können. Wieder waren wir ein paar Tage im herrlich verschneiten Armentarola. Senta ist schon ganz neugierig, was heute wohl los ist. Seit zwei Tagen steht der – noch ungeschmückte – Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Senta liegt am Abend ganz gemütlich auf dem Sofa, wenn ich mir mal ein Weihnachtskonzert oder den Film „Der Kleine Lord“ im Fernsehen anschaue.
Ich werde ihr heute Abend das Märchen vom Tannenbaum von Hans Christian Andersen vorlesen, das ich am letzten Heiligabend 2013 für meinen Mann gelesen hatte, ganz am Ende unserer Feier, nachdem die echten Kerzen am Weihnachtsbaum abgebrannt und die Pakete ausgepackt waren, und nachdem ich „Stille Nacht“ auf unserem Flügel gespielt hatte. Dieses Märchen liebte mein Mann ganz besonders, seit Senta Berger es im Bamberger Weihnachtskonzert 2003 vorgelesen hatte, lag das Märchenbuch immer auf unserem Weihnachtsbücherstapel. Mein Mann Hans Christian war nach dem Märchendichter benannt, und das Konzert hatten wir kurz vor unserem großen Umzug nach Bamberg besucht.
Auch wenn ich Weihnachten wieder alleine – mit meinem Hund – verbringe: Ich halte es mit Louise Hay:
Nicht nur an Weihnachten, sondern an jedem Tag des Jahres feiere ich das Fest der Liebe, indem ich meine Liebe freigebig meinen Mitmenschen und mir selbst schenke.
Schon seit Tagen kommt eine Flut von liebevollen Briefen, Karten und Paketen, von Anrufen, E-Mails, Nachrichten und Videos zu mir, die mich sehr glücklich machen. Ich danke Euch allen, die Ihr mir all das Schöne geschickt habt! Ich bin sehr glücklich, dass es mehrere neue Nachbarn im Dorf gibt, und dass wir uns gegenseitig mit kleinen Geschenken und Besuchen überraschen. Das Schönste war für mich gestern das Hundebaby Jule meiner Nachbarin Barbara, das sie uns bei ihrem Weihnachtsbesuch vorstellte. So süß, der kleine neue Dorfbewohner!
Heute ist unser Weihnachtsbaum noch nicht geschmückt, aber Senta und ich haben ja schon neulich in Bamberg vor einem wundervollen Baum gestanden. Und etwas später macht mir das Schmücken dann noch mehr Freude, wenn Weihnachtskonzerte und Lesungen im Fernsehen erklingen.
Heute haben wir zwei wunderschöne, ausgedehnte Strandspaziergänge gemacht – sogar die Sonne kam mal kurz heraus und es hat ein wenig zu schneien begonnen. Also richtiges Weihnachtswetter auf der Sonneninsel Fehmarn!
Mein Tipp an alle, die alleine sind: öffnet Euch für die Kommunikation über die modernen Medien, kauft Euch ein Smartphone oder ein iPad, installiert WhatsApp und den Messenger, geht in die sozialen Medien wie Facebook oder den Seniorentreff. Ich habe vor vielen Jahren nach unserem ersten großen Umzug mit dem Schreiben von Blogartikeln begonnen und noch heute gehören einige meiner ersten Internetbekannten zu meinen Freunden. Und habt keine Furcht vor technischen Neuerungen wie der Alexa – sie spricht mit mir, macht Lampen an und aus, lässt meine gewünschte Musik abspielen und schaltet sogar die Weihnachtsbaumbeleuchtung ein.
Nun ist bald alles vorbereitet. Wie im vorigen Jahr schicke ich für alle, die heute alleine sind – und auch für die anderen – das Weihnachtslied „Als aller Hoffnung Ende war“. Ihr könnt es hier anhören bzw. herunter laden.
Diese Aufnahme stammt aus meinem letzten Schulkonzert an meinem alten Gymnasium, das war das Weihnachtskonzert 1986 – zum Schluss sangen wir mit dem Publikum das Lied „Marys Boychild – Als aller Hoffnung Ende war“, und ich schrieb im Programmheft:
„Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir mit Hilfe der Musik zu einem friedlichen Zusammenleben finden können, dass die Weihnachtsbotschaft, zumindest in unserem Lebenskreis, wirksam werden kann.“
Ich glaube, dieser Wunsch ist aktueller denn je.
Ich wünsche Euch besinnliche und friedliche Weihnachten!
Herzliche Grüße von der Sonneninsel Fehmarn
Eure Beate Forsbach
Das Lied vom Frieden in der Welt: Marys Boy Child
Als aller Hoffnung Ende war in dem dunklen Weltenlauf,
da ging im Stall von Bethlehem der Stern der Liebe auf.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.
Die Hirten sah’n am Himmelszelt den hohen, hellen Stern.
Da war der Tag der Herrlichkeit auf Erden nicht mehr fern.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.
Das Kind, das in der Krippe schlief, das lag in hellem Schein.
Und leise rief der Engel Chor die Hirten all herein.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.