Ich wünsche allen Freunden, Bekannten und Lesern dieses Blogs ein frohes Weihnachtsfest und eine besinnliche Weihnachtszeit!
Und hierbei verwende ich ganz bewusst nicht die übliche Formulierung „im Kreise deiner Liebsten” oder „mit deiner lieben Familie”, sondern ich schreibe auch diesmal ganz besonders für all jene, die Weihnachten ganz allein, traurig oder mutlos sind. Die anderen lesen vielleicht sowieso diesen Blogartikel nicht.
Einige Bekannte von mir verbringen das allererste Weihnachtsfest ohne ihren geliebten Partner oder ihre geliebte Partnerin, ihren geliebten Vater oder ihre geliebte Mutter – sie alle sind ganz besonders traurig. Aber glaub mir, es ist so wichtig, dass du Weihnachten feierst mit deinem verstorbenen Angehörigen im Herzen – auch wenn er physisch nicht mehr anwesend ist, wird doch die Erinnerung an ihn immer lebendig bleiben.
Ich erlebe solche Weihnachtsfeste nun schon zum achten Male, nachdem mein Mann Hans Christian im Februar 2014 verstorben ist. Die ersten Male war es nicht so „besonders prickelnd”, ja, ich fuhr sogar einmal weit weg in die Berge, nach Seefeld in Tirol. Aber da fehlte mir Senta, mein Zuhause, unsere schöne alte Krippe und all die Weihnachtsbräuche, die mich mit Hans Christian verbunden hatten.
Vor drei Jahren hatte ich mich dann entschieden, nicht in Armentarola, sondern zu Hause auf Fehmarn ganz alleine mit Senta Weihnachten zu feiern, nachdem wir einige Tage dort in unserem zweiten Zuhause gewesen waren. Und das war sehr schön.
Und diesmal feiern wir Weihnachten zum dritten Mal in Bamberg – meiner einstigen und heutigen Traumstadt, in unserer schönen Wohnung, in die wir Anfang letzten Jahres, noch vor Beginn der Corona-Krise, umgezogen sind.
In diesem Advent konnten wir eine zauberhafte Auszeit in der Abgeschiedenheit der Dolomiten verbringen. Senta und ich erlebten eine wundervoll verschneite Winterlandschaft und viele glückliche Begegnungen mit alten und neuen Bekannten.
Ich begegnete meinem „Weihnachtsbaum” – und dachte, dann brauche ich zu Hause keinen.
Der 3. Advent dann war ein „Zaubertag” – Pulverschnee, blauer Himmel und Sonnenschein pur. Ein Tag, den ich nie vergessen werde.
Nach der Rückreise dann am 4. Advent ein Treffen mit lieben Freunden, voller Liebe und Musik, mit einem südtiroler Essen, das ich mich nach Jahren wieder mal zu bereiten getraut habe.
Auch dieses Jahr gibt es keine Weihnachtskonzerte – oder wenn, dann nur nach Impfung, Testung, mit Maskenpflicht und in einem Saal, der nur zu 25 % gefüllt sein darf. Ich habe in diesem ganzen merkwürdigen Jahr 2021 nur ein Symphoniekonzert und drei wundervolle Kammermusikkonzerte in besonderen Kirchen besucht.
So haben wir uns eine Alternative gesucht: Hausmusik vom Feinsten, nur für Freunde. Und so schaffen wir uns – trotz aller Beschränkungen durch die Pandemie – immer wieder neue, wundervolle Möglichkeiten, die Musik und das Leben zu genießen.
Heute rief mich der Bamberger Autor Dr. Christian Behrendt aus Brasilien an und teilte mir mit, dass er die Druckfahnen seines Buches „Instinktanalyse” korrigiert hätte – so kann ich es bald in den Druck geben. Wir erinnerten uns an das letzte Jahr, als ich – nach zwei Abenden mit Besuch von jeweils nur zwei Freunden und aus einem Restaurant abgeholtem Essen – so krank war, dass ich vor Weihnachten nur noch Ruhe wollte, schon gar keinen Weihnachtsbaum. Er hatte mir dann etwas zu essen gebracht!
Wieviel besser geht es mir doch in diesem Jahr!
Heute freue ich mich auf Weihnachten und bin glücklich, es mit Senta verbringen zu können. Im Überschwang des Glücks habe ich heute nach dem Einkaufen einen kleinen Weihnachtsbaum gekauft. Er steht in meiner „Musikecke” und wartet darauf, geschmückt zu werden. Und morgen werde ich wieder unsere schöne alte Krippe und die Engelskapelle aufbauen.
Morgen Abend jedenfalls werde ich Senta das Märchen vom Tannenbaum von Hans Christian Andersen vorlesen, das ich am Heiligabend 2013, unserem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest, für meinen Mann gelesen hatte, ganz am Ende unserer Feier, nachdem die echten Kerzen am Weihnachtsbaum abgebrannt und die Pakete ausgepackt waren, und nachdem ich „Stille Nacht” auf unserem Flügel gespielt hatte.
Dieses Märchen liebte mein Mann ganz besonders. Seit Senta Berger es im Bamberger Weihnachtskonzert 2003 vorgelesen hatte, lag das Märchenbuch immer auf unserem Weihnachtsbücherstapel. Mein Mann Hans Christian war nach dem Märchendichter benannt, und das Konzert hatten wir kurz vor unserem großen Umzug nach Bamberg besucht.
Auch wenn ich Weihnachten wieder alleine – mit meinem Hund Senta – verbringe: Ich halte es mit Louise Hay:
Nicht nur an Weihnachten, sondern an jedem Tag des Jahres feiere ich das Fest der Liebe, indem ich meine Liebe freigebig meinen Mitmenschen und mir selbst schenke.
Ich bin ganz überwältigt von all den vielen Geschenken, Karten, Briefen und Päckchen, E-Mails, Whatapps, die eingetroffen sind. Wie immer liegt alles auf meinem Flügel, auch die Päckchen für Senta. Wie schön, wenn sich Freunde, Autoren und Geschäftspartner für die persönliche Begegnung und die gute Zusammenarbeit bedanken. So viel Liebe
Mein Tipp an alle, die alleine sind: Öffne dich für die Kommunikation über die modernen Medien, kauf dir ein Smartphone oder ein iPad, installiere WhatsApp und den Messenger, geh in die sozialen Medien wie Facebook oder den Seniorentreff. Und kümmere dich um deine Freunde – oder such dir neue Freunde!
Ich habe vor vielen Jahren nach unserem ersten großen Umzug mit dem Schreiben von Blogartikeln begonnen, und noch heute gehören einige meiner ersten Internetbekannten zu meinen Freunden. Und hab keine Furcht vor technischen Neuerungen – aber auch eine schöne Kerze kann wundervoll leuchten in der Weihnachtszeit, und kann uns an alle erinnern, die zwar physisch nicht mehr da sind, aber immer und ewig in unserem Herzen bei uns sind. Und so denke ich heute Abend besonders an die lieben Menschen, die uns in diesem Jahr verlassen haben.
Nun ist bald alles vorbereitet. Wie im vorigen Jahr schicke ich für alle, die Weihnachten alleine sind – und auch für die anderen – das Weihnachtslied „Als aller Hoffnung Ende war“. Du kannst es hier anhören bzw. herunter laden.
Diese Aufnahme stammt aus meinem letzten Schulkonzert an meinem alten Gymnasium, das war das Weihnachtskonzert 1986 – zum Schluss sangen wir mit dem Publikum das Lied „Marys Boychild – Als aller Hoffnung Ende war“, und ich schrieb im Programmheft:
„Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir mit Hilfe der Musik zu einem friedlichen Zusammenleben finden können, dass die Weihnachtsbotschaft, zumindest in unserem Lebenskreis, wirksam werden kann.“
Ich glaube, dieser Wunsch ist aktueller denn je – gerade in diesem zweiten Corona-Jahr 2021.
Ich wünsche dir besinnliche und friedliche Weihnachten!
Herzliche Grüße aus dem Weltkulturerbe Bamberg
Deine Beate Forsbach
Das Lied vom Frieden in der Welt: Marys Boy Child
Als aller Hoffnung Ende war in dem dunklen Weltenlauf,
da ging im Stall von Bethlehem der Stern der Liebe auf.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.
Die Hirten sah’n am Himmelszelt den hohen, hellen Stern.
Da war der Tag der Herrlichkeit auf Erden nicht mehr fern.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.
Das Kind, das in der Krippe schlief, das lag in hellem Schein.
Und leise rief der Engel Chor die Hirten all herein.
Hört, es klingt vom Himmelszelt
das Lied der Christenheit,
das Lied vom Frieden auf der Welt,
denn es ist Weihnachtszeit.
Hört das Lied, das nie verklingt in einer Welt voll Leid,
das allen Herzen Liebe bringt, denn es ist Weihnachtszeit.